Zu Gast ist der englische Illustrator, Designer, Filmemacher, Autor & Musiker Dave McKean – im Gespräch mit Andreas Rauth, Einführung von Lars Henkel.
»Das Problem des Schriftstellers, überhaupt des Künstlers, ist doch,
daß er sein ganzes werktägiges Leben versucht,
auf das poetische Niveau seiner Träume zu kommen.«
—Heiner Müller
Seit seiner Zusammenarbeit mit dem Autor Neil Gaiman, aus der Produktionen wie die Graphic Novels Violent Cases (1987), Black Orchid (1988) oder die Cover zur vielfach ausgezeichneten Serie The Sandman (1989–96) hervorgingen, zählt Dave McKean zu den international einflussreichsten Illustratoren und Comic-Zeichnern. Er illustrierte außerdem Gaimans Kinderbücher The Day I Swapped My Dad for Two Goldfish (1998), Coraline (2002) und The Wolves in the Walls (2003). Für seine von 1990–1996 erstmals publizierte Graphic Novel Cages trat McKean zudem als Autor in Erscheinung. Im Jahr 2004 drehte er, wiederum mit Gaiman als Autor, seinen ersten Spielfilm, Mirror Mask. Für sein aktuelles Projekt, die Graphic Novel und Multimedia Performance Black Dog: The Dreams of Paul Nash, komponierte der Jazz Pianist McKean auch die Musik.
Dave McKeans Werk kreist um ein zentrales Thema: Traum. Nicht nur sein aktuelles Projekt trägt den Traum direkt im Titel, schon bei The Sandman – der Name ist der berühmten, 1816 erstmals erschienenen Erzählung Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann entnommen, in dessen Geist sie auch steht. Obwohl der direkte Vorläufer die gleichnamige, von 1974–76 erschienene Comic-Serie von Jack Kirby und Joe Simon ist –, schon bei The Sandman heißt es im Untertitel der ersten Ausgabe Master of Dreams. Und der Traum bestimmt die gesamte Erzählung, denn Dream, die Hauptfigur der Erzählung, ist eben genau das: der Herr der Träume. Außerdem gab es eine Spin-Off-Serie von insgesamt 60 Ausgaben mit dem Titel The Dreaming. In McKeans Graphic Novel Cages, deren Thema Kreativität ist, spielt der Traum ebenfalls eine wichtige Rolle. Und selbst dort, wo der Traum nicht als solcher ausdrücklich genannt wird, ist er in der Traumhaftigkeit seiner Erzählungen allgegenwärtig. Über die Traumdarstellung hinaus funktioniert der Traum bei McKean als künstlerisches Konzept. Damit schreibt sich der Brite in eine lange kunstgeschichtliche Tradition ein, als deren wohl einflussreichste Bewegung der Surrealismus gelten kann.
Beim 25. Wunderblock sprechen wir mit Dave McKean über Inspiration & Stil, über das Erzählen in Bildern, Traum & Geschichte(n), Musik & Film, und über alte & neue Projekte.
- Wunderblock No.25 – Black Dog & other Stories
- Ort: Universität der Künste Berlin (UdK)
Grunewaldstraße 2-5, 10823 Berlin-Schöneberg
Raum 110 (Aula), www.udk-berlin.de - Zeit: Donnerstag, 05. Januar 2017, 19:00–20:30 Uhr
- Eintritt frei