Formen und Möglichkeiten der Bilderzählung
Erzählung, ob als mündlich tradierte Fabel am abendlichen Herdfeuer oder Kinoepos auf der Multiplex Leinwand, ist vorrangig ein sozialer Akt. Erzählung erzeugt Gemeinschaft und wirkt kultur- und identitätsstiftend. Wobei die Geschichtenerzähler einerseits auf seit Jahrhunderten bewährte dramaturgische Mittel zurückgreifen, andererseits sich die Formen und Möglichkeiten der Narration mit den gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen laufend verändert und erweitert haben: in der Renaissance erzählte man anders als im 19. Jahrhundert und heute anders als vor 100 Jahren. Dem Bild, ob als reine Imagination in den Köpfen der Zuhörer oder materieller Träger des Narrativen, kommt dabei eine wesentliche Rolle zu.
Dieter Jüdt, Andreas Rauth und Falk Nordmann schlagen in »Die Geschichtenerzähler machen weiter« einen Bogen von den frühen Formen der Bilderzählung wie dem Teppisch von Bayeux bis zu den Erzählstrategien der Les Humanoïdes Associés (Abb. rechts), zeigen semiotische wie ikonische Aspekte auf und werfen einen Blick auf die Zeit, als die Erzählung aus den Bildern verschwinden sollte.
Jitter’s Wunderblock No. 13
Mittwoch 29. Januar | 20 Uhr
erstererster. Projektraum für ästhetische Arbeit
Papelallee 69
10437 Berlin Prenzlauerberg
Eintritt 3 EUR