Ein Abend für Edward Gorey
Unser 11. Wunderblock ist dem im Jahr 2000 verstorbenen amerikanischen Autor und Illustrator Edward Gorey gewidmet. Als Gastexperten begrüßen wir den Kunstwissenschaftler Eckhard Fürlus, der uns die eigenwillige Person Gorey und ihr einzigartiges poetisches Werk näher bringen wird.
Mit leidenschaftlicher Kälte inszenierte Gorey in seinen Bilderzählungen, die in der Tradition von Goyas Capriccios stehen, immer wieder die Absurdität des Lebens vor dem Hintergrund des viktorianischen Zeitalters mit seinen strengen Moralvorschriften. Opfer seiner boshaften Fabulierkunst sind zumeist Kinder, die sich in den Tücken des Alltags verfangen und darin ihr unheimliches Ende finden. Mit düsterer Ironie und zarter Grausamkeit schildert er die Sinnentleertheit des modernen Lebens vor einer historischen Kulisse, die nicht zuletzt Ausdruck eines verzweifelten Fluchtversuchs vor der selbst geschaffenen industriellen Realität war. Goreys nostalgisch-boshafter Stil hat eine Reihe von Künstlern nachhaltig beeinflusst, am deutlichsten sichtbar ist dies vielleicht im Werk des Gothic-Regisseurs Tim Burton.
Der Kunstwissenschaftler Eckhard Fürlus, geboren in Jever, Friesland, studierte Philosophie und Theologie, und ist seit 2007 Forschungsangestellter an der Universität der Künste Berlin (UdK). 2011 promovierte er mit einer Arbeit über den Dada-Künstler Hugo Ball.
Moderation: Andreas Rauth
Jitter’s Wunderblock No. 11Freitag 06. Dezember | 20 Uhr
Galerie erstererster
Papelallee 69
10437 Berlin Prenzlauer Berg
Eintritt 3 EUR