What the f**k is a Project Space?

Eine Kooperation von General Public und der nGbK
im Rahmen des Project Space Festival 2015 (01. – 31. August 2015)

Projekträume überall. Allein für das diesjährige Project Space Festival haben sich 80 Projekträume beworben. Aus diesen 70 sind nun 30 zur Teilnahme eingeladen worden. Doch wie verfahren die verbleibenden Räume mit der Nicht-Teilnahme? Erinnern solche Inklusions-Exklusions-Szenarien nicht bedenklich an die elitären Auswahlverfahren der Kunstmessen-Teilnahme? Oder driftet der Projektraum – befeuert vom ungezügelten Professionalisierungsdrang einer jungen Generation von Kunstschaffenden und -verwaltenden – nicht ohnedies zunehmend in die liaisonale Nähe von Galerie und Institution?

Wie sich als Projektraum mit solchen Vereinnahmungstendenzen umgehen lässt, findet sich leider in keiner Satzung eingeschrieben: Abgrenzung? Öffnung? Bedingungsloser Opportunismus?
Während gerade in Berlin die Geschichte der Projekträume als eine weitestgehend politisch motivierte gelesen werden kann, die sich ebenso als Widerstand gegen Gentrifizierung und die systematische Ausweitung der neoliberalen Stadt, aber auch gegen den daraus resultierenden permanenten Rückbau über Jahre entstandener Freiräume verstand, scheint die Projektraum-Landschaft von 2015 eine etwas andere zu sein.

Doch was hat zu diesem Wandel geführt? Der Projektraumpreis und frisch injiziertes Geld aus der City Tax? Oder ein immer größeres zulaufendes Publikum, das im Kunstbetrieb das Spektakel (wieder)findet, das im Spätkapitalismus schon längst durch Konformitätsdruck und Konsensproduktion absorbiert worden ist?
Wo der Projektraum zur Zeit steht, möchten wir hier verhandeln. Wofür steht der Begriff ‚Projekt‘ heute überhaupt? Und welche Arbeit ist von Nöten, um es, das Projekt am Leben, am Laufen zu halten? Doch vor allen Dingen: wie lassen sich diese Vielzahl an weit ausdifferenzierten Bedürfnissen und Interessen überhaupt noch unter einem gemeinsamen Projektraum-Begriff verhandeln? Und welche Form kann bzw. sollte ein daraus resultierender Diskurs am besten annehmen?

Nach einer Positionsklärung durch die eingeladen Diskussionsteilnehmer_innen wird die Runde zu einem Roundtable-Gespräch mit allen anwesenden Projektraumbetreiber_innen und dem Publikum erweitert.

Teilnehmer_innen:
Susanne Husse,  District
Matthias Mayer, Netzwerk Freier Berliner Projekträume und -Initiativen
Nora Mayr, insitu – Project Space Festival
Antje Weitzel, Uqbar
Manuel Wischnewski, Neue Berliner Räume
Moderation: Oliver Baurhenn

Neue Gesellschaft für bildende Kunst e. V.
Oranienstraße 25
10999 Berlin
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