Vera Molnar. Spielerisch, Minimal

Eröffnung in neuen Räumlichkeiten:
Samstag, 21. Januar 2017, 18 Uhr

»Ich setze den Computer ein, um verschiedene Formen zu kombinieren, in der Hoffnung, dass dieses Instrument mir hilft die Grenzen von Lernen, Kulturerbe, Umwelteinflüsse; kurz gesagt: das soziale Umfeld, was als unsere zweite Haut angesehen werden muss, zu überwinden. Aufgrund der enormen Rechnerkapazitäten ermöglicht der Computer eine systematische Untersuchung aller visuellen Möglichkeiten. Dies verhilft dem Maler sich von mentalen/kulturellen ›Ready-mades‹ zu befreien und ermöglicht ihm neue Formkombinationen zu erschaffen, die bisher noch nicht zu sehen waren, weder in der Natur noch im Museum, nicht vorstellbare Bilder.« Vera Molnar, 1980

Vera Molnar, Squares, plotterdrawing, ink on paper, ca. 30 x 30 cm, 1986

Vera Molnar, Squares, plotterdrawing, ink on paper, ca. 30 x 30 cm, 1986

Vera Molnar, die Anfang Januar 93 Jahre alt geworden ist, war zeit ihres Lebens nie besonders erpicht Anerkennung auf dem Kunstmarkt zu erfahren. Ich erinnere noch, als ich sie 2004 besuchte, um ihr mitzuteilen, dass sie einen Preis für ihr Lebenswerk gewonnen hatte, war sie mehr als erstaunt. Molnar war bereits im fortgeschrittenen Alter von über 60, als sie begann ihre Arbeiten zu verkaufen. Obwohl sie sich bereits in den 1960er Jahren im Umfeld von Francois Morellet, Victor Vaserely und Max Bill bewegte, betrachtete sie ihre Kunst primär als experimentelle Forschung. Es entwickelte sich ein Dialog zwischen dem Computer und ihrem weiteren Oeuvre, welcher bis in die Gegenwart anhält. Die mehr konzeptuellen Serien, die zu völliger Dekonstruktion oder Auflösung der Form führen, finden sich hauptsächlich in der Periode von 1970 bis in die 1990er Jahre. Danach nahmen Installationen und Gemälde wieder einen wichtigen Raum ein. Während all dieser Jahre begleitet sie ein Skizzenheft, welches immer noch viele ungehobene Schätze enthält. Wir dürfen also weiter gespannt sein.

Vera Molnars Werk ist kontinuierlich in bedeutenden Museen zu sehen. Kürzliche Ausstellungen sind oder waren im Museum Ludwig, Budapest; Museum Haus Konstruktiv, Zürich; Kunstmuseum, Stuttgart u.v.m. Für 2017 sind u.a. Ausstellungen im Museum of Modern Art, Warsaw und eine Ausstellung während der Biennale in Venedig geplant.

Die DAM Gallery präsentiert eine Auswahl von neuen Arbeiten für Berlin sowie Arbeiten aus verschiedenen Schaffensperioden von 1974 bis in die Gegenwart.

  • DAM Gallery
    Seydelstrasse 30, 10117 Berlin (U-Bahn Spitteleck)
  • Öffnungszeiten: Mittwoch–Freitag 13–18 Uhr, Samstag 12–16 Uhr
    Und nach Vereinbarung