Uncertain States – Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen

Mit dem Schwerpunktprogramm Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen nimmt die Akademie der Künste die aktuellen politischen, gesellschaftlichen und individuellen Umbrüche und Unsicherheiten in den künstlerischen Fokus. Ein »Erfahrungsraum der Dinge« aus den Archiven der Akademie, eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst sowie vielfältige Veranstaltungen formen die Grundstruktur des dreimonatigen Programms, das am 14. Oktober im Akademie-Gebäude am Hanseatenweg eröffnet wird.

In der Ausstellung bilden historische Erfahrungen von Flucht und Exil zwischen 1933 und 1945 die Folie für eine Auseinandersetzung mit aktuellen Ausnahmezuständen. Rund 50 ausgewählte Objekte und Dokumente aus den Archiven der Akademie der Künste, von Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Valeska Gert, Lea Grundig, Lilian Harvey, Heinrich Mann, Bruno Taut, Kurt Tucholsky und anderen korrespondieren mit zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten, in denen aktuelle Erfahrungen von Krisen- und Fluchtsituationen, Instabilität, Gewalt und Verlust reflektiert werden. Zu sehen sind Werke von 32 Künstlerinnen und Künstlern, u.a. von Francis Alÿs, Reza Aramesh, Ayşe Erkmen, William Forsythe, Mona Hatoum, Isaac Julien, Sigalit Landau, Marwan Kassab-Bachi, Maziar Moradi, Graciela Sacco, Nasan Tur, Micha Ullman und Arkadi Zaides.

Die Ausstellung wird flankiert von Veranstaltungsreihen zum Film, zum Theater, zur Literatur, Musik und Baukunst, aber auch der wissenschaftlichen Reflexion. Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Aktivistinnen und Aktivisten verhandeln Themen wie Migration, Exil, Asylpolitik, Feindbilder, Rechtspopulismus und Rassismus oder die Zukunft der Demokratie.

In der Vortragsreihe »Diskurse« sprechen Nikita Dhawan, Natasha A. Kelly, Grada Kilomba, Claus Leggewie, Michael Lüders, Katharina Lumpp, Norman Manea, Chantal Mouffe, Armin Nassehi, Jochen Oltmer, Gesine Schwan und Rita Süssmuth. Uncertain States wird zu einem Denk- und Handlungsraum, in dem sich die künstlerischen Positionen mit den aktuellen Diskursen verknüpfen.