1733 begann William Hogarth seine Arbeit an A Rake’s Progress (Werdegang eines Wüstlings) – einer Serie von Gemälden und Kupferstichen, die den Fall des verschwenderischen Kaufmannserben Tom Rakwell erzählen. Hogarth beabsichtigte einen moralischen Kommentar zur englischen Gesellschaft des mittleren 18. Jahrhunderts, schuf aber ein zeitloses Werk. Es inspirierte 1951 Igor Strawinsky zu einer Oper und wenige Jahre später David Hockney zu seinem Zyklus gleichen Namens.
Ulrike Theusners Neufassung des Themas umfaßt eine Serie von acht großformatigen Zeichnungen und ein entsprechendes Konvolut Radierungen.
»Der Wüstling wird zur Metapher einer isolierten Generation: erstarrt in der Fülle an Möglichkeiten, übersättigt von unablässiger Ablenkung in einer niemals endenden Informationsflut, dümmer werdend trotz des leicht zugänglichen Wissens. … Überfluss wird zum Überdruss, der sich in einer konsequenzlosen Antihaltung, einer Pseudorevolution äußert. Die Versuche einer Opposition im Schlaraffenland bleiben fragwürdig.«
Ulrike Theusner
Eröffnung mit der Künstlerin am Samstag, 29. November um 21 Uhr.