Transit-Code. Manfred Mohr

Manfred Mohr, der seit Ende der 1960er Jahre Zeichnungen mit dem Computer programmiert, kehrt für eine weitere Einzelausstellung mit neu entwickelten Algorithmen nach Berlin zurück.

Der Künstler erklärt die neue Ausrichtung seiner Algorithmen aus dem Arbeitsprozess: »Transit-Code bezieht sich auf meine langjährige Erfahrung Code zu schreiben, um meine künstlerischen Ideen zu visualisieren. Von all den Algorithmen, die ich geschrieben habe, waren nicht alle erfolgreich / umsetzbar und mussten oft umgeschrieben oder manchmal sogar verworfen werden, weil ich keine zufriedenstellende, visuelle Lösung fand. Ich habe meinen Code nur sehr selten gelöscht. Ich veröffentliche hin und wieder Zeichnungen von Algorithmen, die ich bereits ›aufgegeben‹ hatte, zu denen ich aber dann doch zurückkehrt bin und einen zweiten Blick darauf geworfen habe. Meine künstlerische Erfahrung hilft mir, neue Lösungen für diese ursprünglich unklaren Ideen zu finden. Ab und zu bin ich auch verleitet (wie mit P1682), aus einer perfekt funktionierenden Lösung mehr als eine Antwort zu bekommen.«

Manfred Mohr, P2300-1690__4378, 2017-18, Inkjet auf Papier, 100 x 100 cm

Manfred Mohr, P2300-1690__4378, 2017-18, Inkjet auf Papier, 100 x 100 cm

Eine andere Facette seiner Visualisierungen zeigt die neue P 2400 Serie:
»Die erste Version des Algorithmus von 1978 beinhaltete nicht die Möglichkeit, den 4-D Hypercube zu rotieren. Beim Umschreiben des Codes wurde ich von der Graph-Theorie inspiriert und fand damit sofort die Lösung, nach der ich gesucht hatte. Dieser Algorithmus generierte erfolgreiche Programme wie P224, P225 und P226, mit denen ich viele Zeichnungen und Malereien hergestellt habe. Jahre später, in 1987, schrieb ich eine andere Version des Codes und inkludierte die 4-D Rotation des Hypercubes, welche zu der erfolgreichen Werkgruppe Dimensions-II führte, siehe P411a oder P411b. Aus Neugier beschäftigte ich mich 2017 noch einmal mit meinem Code in der Version von 1978, und es interessierte mich plötzlich, den Nachteil der ›Nicht-Rotation‹ weiter zu verfolgen. Ich verwendete den ursprünglichen Code, der alle Winkel auf die 45 Grad Position fixiert, und lenkte den Algorithmus zu einer anderen visuellen Lösung. Auch hier werden 32 Linien als Grundlage des Hypercubes in 4 Abschnitte unterteilt, aber dieses mal werden die einzelnen Elemente zufällig aufgerufen und in einem linearen, visuellen 4/4 Rhythmus angeordnet.«

Kürzliche Ausstellungsbeteiligungen von Manfred Mohr im Grand Palais, Paris; Centre Pompidou, Paris; Victoria + Albert Museum, London; Museum Abteiberg, Mönchengladbach und ZKM, Karlsruhe.

  • DAM Gallery, Berlin
    Seydelstr. 30, 10117 Berlin
  • www.dam-gallery.de
  • Öffnungszeiten: Mittwoch–Freitag: 13–18 Uhr, Samstag: 12–16 Uhr
    Und nach Vereinbarung.