Die Bedeutung der Fotografie für die erste deutsche Tiefsee-Expedition auf der Valdivia 1898-99. Lichtbildervortrag von Beatrice Staib, Kunsthistorikerin
Am 1. August 1898 brach das Forschungsschiff Valdivia zu einer neunmonatigen Fahrt um die Welt auf. Die Route führte über mehrere Stationen durch beide Ozeane, wobei ein gut dreiwöchiger Aufenthalt in den antarktischen Regionen den Höhepunkt der Reise bildete. Die durch kaiserlichen Erlass zu nationaler Bedeutung erhobene Expedition gehörte zu den ambitioniertesten wissenschaftlichen Projekten dieser Zeit – erwartet wurden wichtige ozeanografische Erkenntnisse, vor allem aber neue Forschungsergebnisse zur Tiefseefauna und ihrer Anpassung an die extremen Umweltbedingungen. Technisch hervorragend ausgestattet konnten der Bordfotograf Fritz Winter und andere Expeditionsteilnehmer auf umfassendes Fotoequipment zurückgreifen, das vorrangig der Dokumentation von Forschungsobjekten und geografischen wie meteorologischen Beobachtungen diente. Daneben wurden aber auch Momente der Arbeit und des Alltags an Bord als bildwürdig angesehen, so dass die Fotografien einen lebendigen Eindruck einer Schiffsexpedition des ausgehenden 19. Jahrhunderts vermitteln. Anhand ausgewählter Bildbeispiele, ergänzt durch Archivmaterial wie Skizzen und Druckvorlagen, zeigt der Vortrag den Stellenwert der Fotografie während der Expedition und bei der anschließenden wissenschaftlichen Aufbereitung der Ergebnisse.
Beatrice Staib studierte Kulturwissenschaft und Kunst- und Bildgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Vortrag in der Alfred Ehrhardt Stiftung bildet den Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellung »Scenerie und Naturobjekt« Antarktisfotografien von Hans-Christian Schink und der Valdivia-Expedition 1898-99. Die von Beatrice Staib konzipierte Ausstellung wird in der Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, Berlin, in der Zeit vom 25. Februar bis 18. April 2014 gezeigt.
Wegen des beschränkten Platzkontingents wird um Voranmeldung per E-Mail gebeten. Der Eintritt ist frei.
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