Rudolph Karl Alexander gen. Sascha Schneider (1870 St. Petersburg – 1927 Swinemünde), gilt als eine der schillerndsten Figuren der deutschen bzw. europäischen Kunst- und Kulturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts – in Liebhaberkreisen. Sein Werk, das gattungsübergreifend Malerei, Bildhauerei und Grafik, aber auch theoretisierende Ausführungen umfasst, ist gemeinhin dem Symbolismus zuzurechnen, weist aber auch neo-klassizistische Anklänge auf. Der Künstler entwickelte zunächst einen komplexen und individuell verrätselten Kosmos, wofür er auf die christliche Religion, die germanische und griechische Mythologie sowie auf die Schriften Nietzsches zurückgriff. Als langjähriger Freund des Schriftstellers Karl May gestaltete Schneider zudem etliche Buchcover für dessen Abenteurerromane. Ferner sind einige Plastiken des Künstlers überliefert, die seine Idealvorstellungen und homoerotischen Phantasien vom physisch kraftvollen, schönen jungen Mann versinnbildlichen.
In der Weimarer Kunsthalle werden Werke aller Gattungen und Schaffensperioden Schneiders präsentiert, die sein gesamtes Oeuvre unter dem Aspekt der für ihn so essentiellen wie existenziellen Körperbildnerei widerspiegeln. Dabei können auch einige bisher unbekannte Arbeiten aus Privatbesitz erstmals gezeigt werden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.