»Man sieht auch mit den Händen gut!«
Karin Schmidt-Friderichs, Vorstandsvorsitzende der Stiftung BuchkunstDr. Horst Claussen, Ministerialrat beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien überreichte den mit 10.000 Euro dotierten »Preis der Stiftung Buchkunst«, der dieses Jahr erstmalig zweigeteilt ist. Ausgezeichnet wurden der Ausstellungskatalog Sixtina MMXII, sowie das Kinderbuch Mein kleiner Wald.
Wenn das gedruckte Buch seinen Platz in Regalen und Herzen in Zeiten von Kindle & Co behaupten will, muss es sich verstärkt seiner sinnlichen Qualitäten bewusst werden. Deshalb rückt der von der Stiftung Buchkunst seit 62 Jahren veranstaltete Wettbewerb um die schönsten deutschen Bücher ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Prämiert werden je 5 Bücher in 5 Kategorien: Allgemeine Literatur, Wissenschaftliche Bücher/Schulbücher/Lehrbücher, Ratgeber/Sachbücher, Kunstbücher/Fotobücher/ Ausstellungskataloge, Kinderbücher/Jugendbücher. Aus den 5 x 5 schönsten Büchern wählt eine Fachjury dann das schönste Buch des Jahres, das den »Preis der Stiftung Buchkunst« erhält. (Alle ausgezeichneten Bücher finden Sie auf www.stiftung-buchkunst.de und live auf der Frankfurter Buchmesse, in Halle 4.1, Stand Q17, vom 09.-13. Oktober 2013).
»Zwei Bilderbücher teilen sich den Thron: Eins für Kinder und eines für Erwachsene.« Im prall gefüllten Foyer des Museums Angewandte Kunst Frankfurt verlieh Dr. Horst Claussen, Ministerialrat beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien den mit 10.000 Euro dotierten »Preis der Stiftung Buchkunst« für das schönste deutsche Buch, den sich dieses Jahr erstmalig zwei Bücher teilen. Die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Buchkunst, Verlegerin Karin Schmidt-Friderichs, erklärt: „In diesem Jahr entschied sich die Jury, den Preis zu teilen, um zwei Zeichen zu setzen: Zum einen heben wir auf den Thron des »Preises der Stiftung Buchkunst« ein Buch, das in seiner Gestaltung und Machart eine Spitzenleistung darstellt – und dies nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Vergleich: Die Sixtina MMXII ist Perfektion in Buchform. Zum anderen imponierte der Jury ein Pappband, der in all seiner Einfachheit beweist, dass auch das erste Buch schon ein schönes Buch sein kann. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass „Pappbuchalter-Kinder“ durchaus souverän mit Papas iPad umgehen, müssen wir den ersten Kontakt mit dem Buch zu einem besonderen Erlebnis machen: Mein kleiner Wald ist leises Glück und in seiner Einfachheit perfekt.«
»Ich glaube an Liebe auf die erste Berührung« Die persönliche Laudatio auf den »Preis der Stiftung Buchkunst« der leider wegen Krankheit verhinderten Modedesignerin Gabriele Strehle trug die junge Schauspielerin Paula Hans vor. Die charismatische Theaterschauspielerin wird in der neuen Spielzeit fest im Ensemble des Schauspiels Frankfurt zu sehen sein. Strehle: »Seit ich Modedesignerin bin, wurde immer lauter das optische Zeitalter beschworen. Ich bin davon überzeugt, dass wir längst das haptische Zeitalter einläuten sollten. (…) Oft ist die Rede von der Liebe auf den ersten Blick, ob es um Menschen oder um Dinge geht. Ich glaube viel mehr an die Liebe auf die erste Berührung. (…) Die Liebe zum Buch will die Stiftung Buchkunst wecken. Da ist sie bei mir an der Richtigen. Denn ich bin sicher, dass sich jede Epoche nur in einem reellen Produkt zum Anfassen ganz ausdrückt, nicht in einem virtuellen.«
Prof. Dr. Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt bemerkte: »Die Gestaltung eines Buches wird im Zeitalter der elektronischen Lesegeräte immer wichtiger. Die Stadt Frankfurt unterstützt daher aus Überzeugung die Stiftung Buchkunst und ihre Jahresausstellung, die wesentlich dazu beiträgt, den ästhetischen Wert eines Buches zu dokumentieren. «
Karin Schmidt-Friderichs würdigte außerdem die Macher der 25 »Schönsten deutschen Bücher«, die bereits im Mai gewählt wurden.
»Drei Förderpreise für das Buch der Zukunft«
Um die Zukunft des Buches zu sichern braucht es neben klassischen auch innovative Buchkonzepte. 184 kreative Buchideen traten im Wettbewerb um den »Förderpreis für junge Buchgestaltung« an, das Buch von morgen ahnen zu lassen. Die drei Sieger freuen sich über je 2.000,- Euro (Preisgelder gestiftet vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, BKM), überreicht vom Ministerialrat Dr. Horst Claussen.
Gleichzeitig feierte an diesem Abend der Katalog der »Schönsten deutschen Bücher 2013« Premiere, den in diesem Jahr die Agentur Fons Hickmann m23 aus Berlin gestaltet hat.