Gemeinschafts-Sphäre

Ein ganz besonderes Kleinod haben die Künstlergruppe Poste Aérienne und Gäste produziert: 36 Bilderzählungen auf jeweils 12 Seiten vom Format 7 x 7 cm, gesammelt im würfelförmigen Holzschuber.

Poste Aèrienne: MIKROKOSMOS BOX #1 / edited by Boris Servais  The complete 36 Mikrokosmos booklets (3 series) in a solid wooden collector's box with a hand-lettered, illustrated label. Zu bestellen per eMail direkt bei Poste Aèrienne : poste@aerienne.de

Poste Aèrienne: MIKROKOSMOS BOX #1 / herausgegeben von Boris Servais
Die gesamten 36 Mikrokosmos Booklets (3 series) in einer soliden hölzernen Sammelbox mit handgeschriebenem, illustrierten Label.
Zu bestellen per eMail direkt bei Poste Aèrienne :
poste@aerienne.de oder hier im Shop

Thematische Klammer für die 36 Booklets ist der Begriff Mikrokosmos, womit üblicherweise eine mikroskopisch kleine Welt mit eigenen Gesetzen gemeint ist; hier aber wird der Begriff metaphorisch eingesetzt und bezeichnet den Raum individueller Lebenserfahrung. Als Mikrokosmos kann sowohl jede einzelne Arbeit als auch das gemeinsame Resultat aufgefasst werden. Um dem fein gezimmerten Kästchen gerecht zu werden, soll auf eine allgemeine Diskussion zum Mikrokosmos – die Idee taucht hier ja nicht zum ersten Mal auf – ebenso wie auf Stichproben verzichtet, und statt dessen der Versuch unternommen werden, in knappster Form auf jeden Beitrag angemessen einzugehen. Im Idealfall verbinden sich die Kommentare beim Leser zu einem Vorstellungsbild, welches die Aufgabe der Rezension erfüllt. Um im Bild zu bleiben, könnte man auch sagen, dass der von mir praktizierte Transfer der Bildgeschichten in jeweils einen einzelnen Satz, Ausdruck eines weiteren Mikrokosmos’ ist, welcher aber – wie die anderen auch – nur in der von allen geteilten Gemeinschafts-Sphäre existiert und sinnvoll ist. Andernfalls niemand mit niemand etwas zu teilen und mitzuteilen hätte. Da die Nummerierung nur dazu dient, auf den mit einem Würfel und sechs Würfen zu erzielenden Höchstwert von Augen zu verweisen, habe ich auf eine kontinuierlich aufsteigende Reihenfolge verzichtet: die 36 ist ebensowenig Ende von Mikrokosmos wie die 1 dessen Anfang.

#18, Judith Sombray Die Wasserhand / The Water Hand: Zart-nostalgische Fruchtbarkeitsvision, magisch. #17, Ute Helmbold Amputte: Kräftig gekritzelte Kritik an lebensverachtendem männlichem Zynismus und sexuell motivierter Grausamkeit (Ergebnis einer Instrumentalisierung des Körpers). #4, Frederik Jurk Hell Hounds & Kneesocks: Sheena is a Punk Rocker. #3, Hendrik Drescher accidental: Das Jahrtausend der Unfälle hat gerade erst begonnen. #27, Leen van Hulst Food: Ein Beitrag zur Melancholie der Esskultur in Orange und Blau. #8, Antje Herzog/ The Tallest Man on Earth The Gardener: Nichts blüht so schön wie der Tod. #31, double bob Tea / Time: Katzentraumpoetische Teetraumpoesie. #23, Simon Prades/Charles Bukowski Zwei Trinker: Melancholische Hymne auf die Freundschaft. #11, Jim Pluk / Jim & Annie Fajardo Rain? No, thank you: Glücklich kann sich schätzen, wer den Regen zu nehmen weiß. #30, C.Pom Our Mutual Friends: Helden der Kindheit. Kindheit der Helden. #9, C.Pom / Ezra Pound The Kingdom of Dust: Ästhetik der Keime und Krankheitsüberträger. #29, Christina Gransow Ghost: Das Unverständliche. #1, Boris Servais Flathunt: Wohin, Großstadtnomade? #26, Thomas Wellmann Autumn: Wir leben auf einer großen Wiese und feiern den Geburtstag von Dorothea Tanning. #24, Sung Hee Kim The Lotus and the Rose: Phantasma der Einheit, meditativ. #25, Ib Jorn The Good + The Bad: Western. Heute? #34, Adrian Wylezol Take My Breath Away: Der längere Atem erreicht das Ufer. #33, Frederik Jurk Black Knights: Wunder der Unschuld. #13, Craig Atkinson Ivy: Grün wächst gelb, meine Liebe. #7, Dieter Jüdt / The Velvet Underground Oh! Sweet Nuthin’: Hör zu: entspann dich und hör auf, Fragen zu stellen! #10, Leen van Hulst / Stevie Wonder Fingertips: Körperwissen. #20, Michael Zander Lichtmaschine: Freiheit, moderner Mythos, Werbespot. #19, C.Pom Songs of Tininess: Wie groß ist die Welt? #15, Julia Gruner Herbarium Fantastico: Wissen schafft Leidenschaft. Leiden schafft Wissenschaft. #16, Katja Spitzer Sieben erste Dates: Vergissmeinnicht. #11, Max Fiedler Mikrokodex: Kleine Spielzeit. #5, Peter Hoffmann Robot Love: Make art not love. #32, Laurent Davids Ohne Titel: „Ich seh‘ Dir in die Augen, Kleines.“ #14, Sebastian Koch Travel Drawings: Reisezeichner auf Zeichnerreise. #6, Felix Scheinberger Liebe: The Greatest Show on Earth. #2, Cléo Schwinkowski Ohne Titel: Ein kleines, kraftvolles Bestiarium – Borges würde sich sicher freuen. #35, Falk Nordmann Kommuniziere in Blasen/communicate in bubbles: „Language is a Virus“, und die Seinsbedingung des Comics ist der Schnupfen. #22, Boris Servais Dragons: Rehabilitierung eines Untiers. #28, Andrea Steffen Psycho Tennis: Puzzled? #21, Cleo Schwinkowski Lemuel Gulliver: Kurzfassung. #36, Lars Henkel / Bruno Schulz Das Unverständliche: Gesegnet sei, was überfließt, was sich nicht integrieren lässt.