Der Berliner Künstler Philipp Bünger hat soeben einen mehrmonatigen Artist-in-residence-Aufenthalt in Norwegen beendet und stellt seine neue Arbeiten aus. Entstanden sind Weiterentwicklungen seiner Kugelschreiberzeichnungen nordischer Fauna, die im Vergleich zu älteren Arbeiten einem stärker konzeptuellen Ansatz folgen: Die Motive sind nach wie vor einer weitestgehend ›heilen‹ Welt entnommen, sind aber stark in Fragmente zerlegt und verweisen nur noch bruchstückhaft auf eine intakte Welt. Im Fragment äußert sich, wie der Künstler erklärt, eine Sehnsucht nach Vervollständigung, nach Ganzheit, und damit letzten Endes nach Sinn.
Unverkennbar ist Büngers Herkunft aus der Architektur, so folgen die Kompositionen einem strengen, fast schon architektonisch anmutenden Aufbau. In den Bildern kommen eine romantische Begeisterung für die nordische Naturwelt und das Bedürfnis, diese zu kontrollieren, gleichermaßen zum Ausdruck. Auch hier ist die architektonische Vorbildung des Künstlers nicht zu übersehen.
Ergänzend werden zu den Zeichnungen Fotografien aus der Geister-Serie zu sehen sein, in denen vermeintlich geisterhafte, verschwommene Figuren in die natürliche Umgebung gesetzt werden und dadurch den mystischen Charakter der Landschaft unterstreichen.
- erstererster – Raum für Kunst und Design
Pappelallee 69, 10437 Berlin - www.erstererster.de
- Öffnungszeiten während der Ausstellung, 22.4.–01.5.2017, täglich 12:00–18:00 Uhr