Peter Vogel mit »KUBUS«-Kunstpreis ausgezeichnet

Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung »Kubus« wurde 2013 gemeinsam von der Sparda-Bank Baden-Württemberg und dem Kunstmuseum Stuttgart ins Leben gerufen und wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Mit dem Preis wird eine herausragende Leistung im Bereich der Bildenden Kunst anerkannt.

Peter Vogel Schattenorchester III  1999  13 Instrumente, 14 Photozellen, 1 Steuerpult, 1 Pro jektionslampe, 1 Vorverstärker,  1 Endverstärker, 2 Lautsprecherboxen   Ausstellungsansicht, Kunstmuseum Stuttgart, 2015, Foto: Frank Kleinbach  © Peter Vogel

Peter Vogel, Schattenorchester III, 1999
13 Instrumente, 14 Photozellen, 1 Steuerpult, 1 Projektionslampe, 1 Vorverstärker, 1 Endverstärker, 2 Lautsprecherboxen
Ausstellungsansicht, Kunstmuseum Stuttgart, 2015,
Foto: Frank Kleinbach, © Peter Vogel

Der Freiburger Künstler Peter Vogel erhält den Kunstpreis »Kubus«. Das entschied am gestrigen Donnerstag eine Jury, die sich aus Vertretern der Sparda-Bank und ihrer Kunststiftung, des Kunstmuseum Stuttgart und kunstwissenschaftlichen Sachverständigen zusammensetzt. Peter Vogels Arbeiten werden seit dem 14. Mai 2015 in einer Gruppenausstellung mit den ebenfalls Nominierten Nevin Aladag und Discoteca Flaming Star im Kunstmuseum Stuttgart gezeigt.

Zur Jurybegründung heißt es: »Peter Vogel stellt das Thema Musik bzw. die Erzeugung von Musik mit elektronischen Mitteln in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Gewürdigt wird mit diesem Preis ein Werk, welches in einzigartiger Weise und kontinuierlich über Jahrzehnte das Thema Musik an der Schnittstelle von Natur- und Musikwissenschaft und Kunst behandelt. Peter Vogel hat aus der Synthese von künstlerischen und physikalischen Aspekten Objekte mit einer un- verwechselbaren ästhetik entwickelt. Hervorzuheben ist dabei besonders der interaktive Be- standteil seiner Arbeiten. Vogels Objekte enthalten ein zunächst für den Betrachter verborgenes Potential, das aktiv und je nach Interesse des Benutzers entdeckt werden kann. Mit diesem Preis wird zudem die Tatsache anerkannt, dass es Peter Vogel gelungen ist, mit seinen Klangobjekten eine eigene Klangwelt zu kreieren. Diese spiegelt die Abfolge von Musikstilen seit den späten 1960er-Jahren bis zur Gegenwart wider. Vogels Klangwelt nimmt ihren Ausgang von dem Phänomen elektronischer Minimal music und schließt jüngere Entwicklungen – wie etwa Techno – mit ein.«

Peter Vogel (geb. 1937 in Freiburg, dort lebend) studierte Physik und war zunächst als Ingenieur tätig. Er gilt als Pionier auf dem Gebiet der elektronischen Musik. Vogel begann in der Kunst als informeller Maler. Das Unvermögen, die Dimension »Zeit« in seiner Malerei abzubilden, ließ ihn bald nach anderen künstlerischen Wegen suchen. Ab 1968 entstehen die ersten kybernetischen Objekte und Maschinen. Vogel versteht seine filigranen Skulpturen, die aus Metallstäben und kleinsten elektronischen Bauteilen zusammengesetzt sind, analog zu Erkenntnissen in der Neurophysiologie als offene Systeme. Sie reagieren auf die Bewegungen ihrer Betrachter, die mittels integrierter Fotozellen in Töne und Tonfolgen übersetzt werden.

Kunstmuseum Stuttgart
Kleiner Schlossplatz 1
70173 Stuttgart
kunstmuseum-stuttgart.de