Neue Wege nichts zu tun

Produktivität und Wachstum sind die Prämissen unserer Gegenwart. Arbeitsprozesse
werden optimiert, um effizienter zu werden, Arbeitszeiten dereguliert, bis der Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit schwindet. Künstlerische Arbeit folgt scheinbar anderen Kriterien, doch auch in diesem Bereich sind Professionalisierung und Selbstoptimierung auf dem Vormarsch. Was wäre jedoch, wenn das Nicht(s)tun zu einer Quelle produktiver Verweigerung würde?
Neue Wege nichts zu tun widmet sich einer künstlerischen Produktion, die sich der Aktivität, dem Machen und Herstellen eines Werks entgegenstellt und stattdessen Formen des Nichtstuns, des Unterlassens oder der Weigerung positiv besetzt. Das Unterlassen bringt dabei nicht nur ein kritisches, sondern auch ein schöpferisches Moment hervor. Neue Wege nichts zu tun – der Titel stammt von dem schwedischen Künstler Karl Holmqvist – stellt vor allem Positionen zeitgenössischer Kunst in den Fokus, bei denen das „Nichtstun“ ein eigenes Potenzial in Hinblick auf die Anforderungen (und Zumutungen) einer auf Aktivität und Produktivität konzentrierten Gesellschaft entfaltet.

Kuratorinnen: Vanessa Joan Müller,
Cristina Ricupero
 
Gespräche
Di 23. September, 19 Uhr
Vanessa Joan Müller & Cristina Ricupero
Bartleby & Co
Die beiden Kuratorinnen der Ausstellung
sprechen über das Bartleby-Syndrom, passive Negation
und das Nicht(s)tun als Quelle konstruktiver Kritik. (Auf Englisch)
 
So 12. Oktober, 11 Uhr
Ruth Sonderegger & Andrea Hubin
Was nicht tun?
Jede in der Kunst ausgearbeitete Form von Widerständigkeit
scheint heute als Kreativressource marktwirtschaftlich aufgesogen zu werden.
Die Frage ist, ob es Abzweigungen gibt und wer sie nehmen kann. (Auf Deutsch)
 
Öffnungszeiten
Täglich 10 – 19 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Kunsthalle Wien GmbH
Museumsplatz 1 1070 Wien, Austria
www.kunsthallewien.at