Die Ausstellung »Negotiation Matters« zeigt Poster zu zwölf wichtigen diplomatischen und politischen Verhandlungen der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart. Studierende der Universität der Künste Berlin und des Shenkar College of Engineering, Design and Art in Ramat Gan, Israel, stellen darin die Ergebnisse eines halbjährigen Projekts vor, in dem sie das Thema gesellschaftlich und historisch entscheidender Verhandlungen erarbeitet haben.

»War, then Peace«, Abkommen von Dayton (Serbien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, 1995), © Lennart Nölle

»I am me«, National Peace Accord (Südafrika, 1992), © Nicola Sedlmayr

Auftakt-Workshop in Berlin, Foto: Bernhard Ludwig © Goethe-Institut

»The Northern Ireland Conflict«, Karfreitagsabkommen (Großbritannien, Irland und verschiedene Parteien in Nordirland, 1998), © Amit Trainin

»Camp David Accords«, Camp-David-Abkommen (Israel und Ägypten, 1978), © Mika Nili Aharoni & Shir Ben-David

Die Projektverantwortlichen sind davon überzeugt, dass Verhandlungen die Welt mehr verändert haben als bewaffnete Konflikte. Wie, beispielsweise, gelang das Ende der Apartheid in Südafrika ohne größeres Blutvergießen? Grundlage waren systematische Verhandlungen der beiden Seiten. Warum explodieren in Irland keine Bomben mehr? Das Karfreitagsabkommen hatte die britische und die irische Regierung sowie verschiedene nordirische Parteien zusammengeführt. Die Poster-Aktion ist ein Plädoyer für Gespräche auch unter schwierigen Umständen.

Initiiert wurde das Projekt vom Goethe-Institut Tel Aviv und inhaltlich betreut von zwei der bekanntesten deutschen und israelischen Illustratoren: Henning Wagenbreth und Itzik Rennert. Wagenbreth ist Professor am Institut für transmediale Gestaltung der UdK, Rennert ist Grafikdesigner, ehemaliges Mitglied der Comic-Gruppe Actus Tragicus und Professor am Shenkar College. Die sechs deutschen und acht israelischen Illustrations- und Grafikdesign-Studenten hatten sich für einen Auftakt-Workshop in Berlin getroffen und konnten Gespräche mit Experten führen. Die Ausstellung hat Dekel Bobrov vom Shenkar College konzipiert. hr

Die Poster-Ausstellung wird vom 13. bis 31. Dezember im Shenkar College gezeigt und danach, so der Plan, auch in Deutschland. Begleitend gibt es am 12. Dezember in Tel Aviv eine Konferenzveranstaltung mit führenden israelischen, palästinensischen und deutschen Diplomaten und Forschern, organisiert vom INSS Center for Applied Negotiations.

Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum.

• Shenkar College of Engineering, Design and Art
  Lorber Gallery
, Yeda Am 8
, Ramat Gan

• Öffnungszeiten
  Sonntag-Donnerstag 10:00 -22:00, Freitag 09:00-13:00
  Freier Eintritt