Die Karl-Walter Breitling und Charlotte Breitling-Stiftung erwirbt insgesamt 63 Werke von Anita Albus für die Sammlung der Kunsthalle zu Kiel. Bis auf wenige Ausnahmen sind damit sämtliche bis 2004 entstandenen Werke als Konvolut zum Verbleib in dem Museum angekauft worden.
Die in München und im Burgund lebende Anita Albus (*1942 in München) ist als freie Künstlerin und Autorin tätig. Albus ist für ihre literarischen und künstlerischen Werke vielfach ausgezeichnet worden. Sie erhielt das Bundesverdienstkreuz (2001), den Ordre des Arts et des Lettres (2009) sowie 2014 den Bayerischen Maximilians.orden für Kunst und Wissenschaft.
Die künstlerischen Werke von Anita Albus stehen im engen Zusammenhang mit ihren natur-und kunsthistorischen Forschungen und Schriften. Davon zeugen beispielsweise die publizierten Werkserien »Das botanische Schauspiel. Vierundzwanzig Blumen nach dem Leben gemalt und beschrieben« (2007) und »Von seltenen Vögeln« (2005). Untersuchungen zu Flora und Fauna sind mit der Geschichte der Naturwissenschaften, der Kunst und mit dem Wissen um künstlerische Techniken (»Die Kunst der Künste. Erinnerungen an die Malerei« (1999)) verschränkt. Niederländische Malerei – Miniaturen und Stillleben – von Jan van Eyck, Rogier van der Weyden oder Otto Marseus von Schrieck hat Anita Albus auf dasGenaueste studiert. In ihren eigenen Bildern finden sich immer wieder Anklänge an die künstlerische sowie technische Präzision der Werke von Künstlern wie Joris Hoefnagel oder Maria-Sibylla Merian. Auf der Basis selbst hergestellter Farben sowie des exakten, geschichteten Farbauftrags sucht die Künstlerin stets eine größtmögliche Annäherung an das Objekt ihres Interesses. Albus schafft Bilder von intensiver Leuchtkraft und augentäuschender Genauigkeit. Neben den Pflanzen- und Tierdarstellungen gehören zu ihrem Werk auch fantastische, verschachtelte Bildwelten und Miniaturen, wie Anita Albus sie beispielsweise in ihren Kinderbüchern publiziert hat (»Der Himmel ist mein Hut, die Erde ist mein Schuh«, (1973) sowie »Der Garten der Lieder«, (1974)). Ihre Bilder entstehen in monate-, zum Teil jahrelangen Prozessen.


Anita Albus freut sich über den Ankauf durch die Karl-Walter Breitling und Charlotte Breitling-Stiftung für die Kunsthalle zu Kiel: »Als unzeitgemäße Malerin kleinformatiger Bilder schätze ich mich glücklich, dass die dem unzeitgemäßen Figurativen verpflichtete Breitling-Stiftung meine Werke erworben hat, und diese somit in der Kunsthalle zu Kiel unter der kundigen Obhut ihrer Direktorin, Dr. Anette Hüsch, einen würdigen Platz gefunden haben.«
Prof. Dr. Gerhard Fouquet, Stiftungsratsvorsitzender der Karl-Walter Breitling und Charlotte Breitling-Stiftung, begrüßt den Ankauf nachdrücklich: »Ich freue mich, dass der umfangreichste Ankauf, den die Breitling-Stiftung seit ihrem Bestehen getätigt hat, für die Kunsthalle zu Kiel gelungen ist. Damit bleibt das Werk einer singulären Künstlererscheinung für ein öffentliches Museum gesichert.«
Die Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, Dr. Anette Hüsch, würdigt die Bedeutung des Ankaufs für die Sammlung des Hauses: »Das einzigartige Werk von Anita Albus bereichert fortan die Sammlung der Kunsthalle zu Kiel. Als universitäres Museum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und in der Nachbarschaft zu naturwissenschaftlichen Sammlungen, wie beispielsweise die des Zoologischen Museums der Universität, lassen sich zahlreiche Projekte für die Zukunft denken, die auch der Arbeitsweise der Künstlerin in bester Weise entsprechen.«
Die Karl-Walter Breitling und Charlotte Breitling-Stiftung erwirbt seit 1993 Kunstwerke zum Verbleib als Dauerleihgabe in der Kunsthalle zu Kiel. Der Erwerb der Werke von Anita Albus ist der erste an zeitgenössischen Werken. Die Stiftung hat das Vermächtnis ihrer inzwischen verstorbenen Gründer, ausschließlich gegenständliche Kunst zu erwerben, in zahlreichen bedeutenden Ankäufen umgesetzt. So konnten die Bestände der Kunsthalle zu Kiel um Gemälde und Zeichnungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erweitert werden, darunter Werke von Carl Spitzweg, Louis Gurlitt, Erich Heckel, Lovis Corinth, Franz von Lenbach, Andreas Achenbach und Lesser Ury.
Das schriftliche Archiv von Anita Albus wurde 2014 von der Akademie der Künste Berlin erworben.
- Kunsthalle zu Kiel
Christian-Albrechts-Universität
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