»Mädchen, Frauen und Tiere bevölkern die Welt von Justine Otto. Der malerische Duktus ist gnadenlos, die Kälte brutal. Auch wenn die Landschaft grünt – die Temperatur liegt auf der Nullgradgrenze. Der metallische Schein, der den Bildern eigen ist, macht die Protagonistinnen zu Wesen, denen nichts, aber auch gar nichts fremd ist. Sie verorten ihre Handlungen mit Neugier, quälend, vielleicht auch sadistisch, stets aber rätselhaft, in einem Niemandsland, dem die Himmelsrichtungen fehlen. […] Die Malerei generiert die emotionale, sezierende Unterkühlung der weiblichen Figuren bis hin zur Aggressivität der Tiere. Die Figuren ihrerseits reflektieren im Zusammenspiel ein die Handlungen bestimmendes Begehren. Die Handlungen wiederum sind rätselhaft, Sondierungen im Schattenbereich, die der Erfahrung eines ‚unheimlichen‘ Wissens alchemistische Züge verleihen. […] In der Härte ihrer Bilder, in deren Unerbittlichkeit, schafft Justine Otto eine Realität, die weder überzogen noch pathetisch ist, sondern kalt den Nerv einer Gegenwart trifft, in der Gegensätze entweder eingeebnet sind oder explodieren.« (Jean-Christophe Ammann)