Der chinesischstämmige Millionär. Andrea Scrima

Nach der Publikation ihres Romans Wie viele Tage (2018) realisiert die Künstlerin und Schriftstellerin Andrea Scrima die Ausstellung Der chinesischstämmige Millionär als Teil der Reihe Appropriating Language im Projektraum Manière Noire.

Als Vorlage für diese Arbeit dient eine Passage aus Wie viele Tage in der Scrima ein Zeitungsfoto aus der New York Times beschreibt, auf dem eine Horde aufgebrachter Menschen zu sehen ist, die das Haus eines Millionärs plündert. Daraus entsteht eine großformatige zweiteilige Textarbeit, die in Form von Klebebuchstaben auf die Wand aufgebracht wird. Gegenstand der künstlerischen Arbeit ist die medienreflexive Beschreibung eines Bildes von einem Bild: ein Text über das Foto eines Porträts auf Leinwand von einem Mann, der vor kurzer Zeit um sein Leben geflohen ist – ein Ölgemälde, das Sekunden nach der Aufnahme des Fotos zerstört wurde.

Um 20:00 Uhr liest Andrea Scrima einen kurzen Auszug aus dem Buch Wie viele Tage.

Artist’s talk am Samstag, den 29. September um 19:00 Uhr
Andrea Scrima im Gespräch mit Myriam Naumann
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Die amerikanische Künstlerin und Schriftstellerin Andrea Scrima lebt seit über 30 Jahren in Berlin. Ihr künstlerisches Werk ist vielfach ausgezeichnet worden, u.a. mit mehreren Künstlerstipendien des Berliner Senats; einem Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds; dem Lingener Kunstpreis; sowie Stipendien von der Pollock Krasner Foundation, New York, und anderen Institutionen. Ihr erstes Buch, A Lesser Day, ist nun in deutscher Übersetzung unter dem Titel Wie viele Tage beim Literaturverlag Droschl erschienen.

Scrimas Essays erscheinen u.a. in The Brooklyn Rail, Music & Literature, The Scofield, Schreibheft, manuskripte, Schreibkraft, Lute & Drum, The Millions, der Frankfurter Allgemeine Zeitung und The Quarterly Conversation. Sie ist derzeit Contributing Editor an der Literaturzeitschrift Statorec und schreibt eine Kolumne für 3QuarksDaily. Sie wurde neulich für die Neue Zürcher Zeitung, Yale University Radio, Deutschlandfunkkultur, und Music & Literature interviewt.
In ihrer Kunst hat sich Scrima jahrelang auf die Form der Textinstallation konzentriert. Ihre Arbeiten waren in internationalen Museen und Institutionen zu sehen, u.a. Franklin Furnace, New York; Contemporary Art Center, Moskau; Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen; American Academy in Rome; Museum für Neue Kunst, Freiburg; Kunst Haus Dresden; Museumsakademie Berlin; The Bemis Center for Contemporary Arts, Omaha. Ihr Künstlerbuch Panta Rhei ist u.a. Teil der Sammlungen des Museum of Modern Art, New York, des Whitney Museums, New York, und der Houghton Library an der Harvard University, Cambridge.

  • Manière Noire
    Waldenserstr. 7A, 10551 Berlin
  • Öffnungszeiten während der Ausstellung: Freitag, Samstag und Sonntag von 16:00 bis 19:00 Uhr
  • www.manierenoire.net