›Das Wunderbare‹
Dimensionen eines Phänomens in Kunst und Kultur

Interdisziplinäre Konferenz an der Universität des Saarlandes

wunderbare-keyvisual-1-600In der westlichen Kultur tritt das Wunderbare unter zahlreichen Begriffen in Erscheinung, beispielsweise als das Übernatürliche, Magische, Mythische, Irrationale, Phantastische, Okkulte oder Paranormale. Im Rahmen der geplanten Konferenz sollen Erscheinungsformen, Konzeptionen und Funktionsaspekte des Wunderbaren interdisziplinär untersucht und miteinander kontrastiert werden. Es ist zu fragen: In welchem Verhältnis steht das Wunderbare zu den Künsten und zur Kultur, zu Geistes- und Naturwissenschaften? Ausgehend von diesen Leitfragen wird heuristisch differenziert zwischen
(a) speziellen ästhetischen Erscheinungsformen des Wunderbaren in den Künsten (Literatur,
Theater, Film, bildende Kunst etc.) und
(b) Aspekten des Wunderbaren in anderen Bereichen der Kultur (Sprache, Religion, Geschichte,
Politik, Soziologie, Psychologie, Medizin etc.).

Do. 23. bis Sa. 25. Juli 2015
Universität des Saarlandes
University Graduate Centre, Campus C9.3
66123 Saarbrücken

Programm (Download als Flyer)

// Donnerstag, 23. Juli 2015

14.00 Uhr
Uwe Durst u. Stefanie Kreuzer (Saarbrücken):
Tagungseröffnung und Einführung in die Thematik

Wunderbares und Parapsychologie

14.30 Uhr
Eberhard Bauer (Freiburg i.Br.):
Alltägliche Wunder? Zur Geschichte der Erforschung paranormaler Phänomene

15.00 Uhr
Wolfgang Fach (Freiburg i.Br.):
Das Spektrum außergewöhnlicher (›paranormaler‹) Erfahrungen

15.30 Uhr
Walter von Lucadou (Freiburg i.Br.):
Wunder aus parapsychologischer und systemtheoretischer Sicht

Wunderbares in der bildenden Kunst

16.30 Uhr
Stavros Vlachos (Bremen):
Numinoses in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühneuzeit

17.00 Uhr
Johannes Vincent Knecht (Berlin):
Tätige Reliquien einer ironisch-ernsten Moderne. Neue Perspektiven zur Materialmystik bei Joseph Beuys

17.30 Uhr
Joseph Imorde (Siegen):
Abheben – Levitationen und ihre Bilder

Wunderbares im Film

18.30 Uhr
Andreas Rauth (Berlin):
Das Wunderbare und das Pathologische. Das Pathologische als ästhetische Quelle des Wunderbaren in den Filmen der Quay Brothers

19.00 Uhr
Simon Spiegel (Zürich):
Bilder einer besseren Welt. Die Utopie im nichtfiktionalen Film

19.30 Uhr
Stefanie Kreuzer (Saarbrücken):
»Der Realismus im Irrealen ist in jedem Augenblick eine Falle.« – Jean Cocteaus Orphée (F 1950)

// Freitag, 24. Juli 2015

Wunderbares im Theater

10.00 Uhr
Simon Haasis (Wien):
Das Wunderbare und das Schreckliche. Wechselwirkungen zweier ästhetischer Größen in der Tragédie lyrique

10.30 Uhr
Corinna Kirschstein (Halle):
»Extravagante Inventionen« – Das Wunderbare in den Debatten ums Theater in Pietismus und Frühaufklärung

Wunderbares und Literatur

11.30 Uhr
Nora Hannah Kessler (München):
Die Liebe im Zeichen des Wunderbaren. Zu Form und Funktion des Wunderbaren im Romanheft von Hedwig Courths-Mahler

12.00 Uhr
Uwe Durst (Saarbrücken):
Die sequentielle Lücke als Strukturmerkmal des Wunderbaren

Wunderbares in Literatur und Kultur

14.00 Uhr
Marco Heiles (Hamburg):
Das Wunderbare in der deutschen Rezeptliteratur des 15. Jahrhunderts

14.30 Uhr
Henriett Lindner (Budapest):
Wunder und Wahrnehmung – eine naturwissenschaftliche Diskussion und ihr literarischer Kontext um 1800

15.00 Uhr
Christine Künzel (Hamburg):
Wirtschaftswunder oder Die märchenhafte Logik ökonomischer Wachstumsnarrative

Poetiken des Wunderbaren

16.00 Uhr
Nicola Gess (Basel):
Ansätze zu einer Poetik des Wunderbaren um 1900

16.30 Uhr
Urte Helduser (Köln):
Das Monster als Reflexionsfigur einer Poetik des Wunderbaren. Shakespeares Caliban im literarischen Diskurs seit dem 18. Jh.

17.00 Uhr
Mario Grizelj (München): Haarsträubend mirakulös. Anmerkungen zu einer Poetologie des Wunders

// Samstag, 25. Juli 2015

Wunderbares in Antike und Mittelalter

9.00 Uhr
Christoph Poetsch (Heidelberg):
Die Ambivalenz des Anfangs. Über die Dichotomie in der Struktur des thaumázein

9.30 Uhr
Falk Quenstedt (Berlin) und Tilo Renz (Berlin):
Kritik und Konstruktion des Wunderbaren bei Gervasius von Tilbury (um 1200)

Wunderbares und Religion

10.30 Uhr
Norbert Wichard (Aachen):
Zur Sprache des Wunderbaren in einer (post-)säkularen Gegenwart

11.00 Uhr
Susanne Luther (Mainz):
Authentifizierungsstrategien in phantastischen Narrationen: Die frühchristlichen Wundererzählungen auf dem Prüfstand

11.30 Uhr
Marco Frenschkowski (Leipzig):
Ist das Wunderbare ein anthropologisches Universale? Religionswissenschaftliche Beobachtungen

12.30 Uhr
Abschlussdiskussion

 

Tagungsablauf: Die angegebenen Vortragszeiten sind ungefähre Zeitangaben. Geplant sind 20-minütige Vorträge mit (Gesamt-)Diskussionen am Ende der Panels.

Kontakt/Konzeption/Organisation:
J.-Prof. Dr. habil. Stefanie Kreuzer und PD Dr. Uwe Durst | www.stefaniekreuzer.de