Call for Papers – CLOSURE: Kieler e-Journal für Comicforschung
CLOSURE geht in die zweite Runde: Auch im November 2015 wird das interdisziplinäre e-Journal der ganzen Breite der Comicforschung eine Plattform bieten. Ob Medienwissenschaft oder Kunstgeschichte, ob Narratologie oder Kulturwissenschaft – CLOSURE #2 soll den neuesten Stand der Diskussionen einfangen.
In die diesjährige Ausgabe nehmen wir daher Artikel aus dem ganzen Spektrum der Forschung auf, angesiedelt in den Bereichen der Theorie oder Methodik, der Analyse oder Interpretation, der kultur-, erzähl-, medien- oder bildwissenschaftlichen Diskurse.
Darüber hinaus wird es einen Themenschwerpunkt geben, für den wir ebenfalls um Beiträge bitten: Die dunkle Seite des Comics. Der Themenschwerpunkt von CLOSURE #2 nimmt die abseitigen Inhalte, Darstellungsweisen, Autor_innen und Titel in den Blick, die im Zuge des Nobilitierungsprozesses und der Kanonbildung vernachlässigt wurden.
Dies meint zum einen die dunkle Seite des Mediums ›Comic‹: Vor seiner Kanonisierung – als Graphic Novel, als Pulitzerpreis-würdig oder als ›ernsthafte‹ Literatur – wurde der Comic immer wieder als »konzentrierte Dosis von Verbrechen, Horror und Gewalt« (Wertham) wahrgenommen. Diese Unterstellung eines (jugend-) gefährdenden Potenzials hat der Comic nicht immer nur entkräftet: Von den Tabubrüchen der Underground Comix bis hin zu propagandistischer Instrumentalisierung tendiert das Medium dazu, Grenzen des ›guten Geschmacks‹ zu überschreiten.
Zum anderen bezieht sich das ›Dunkle‹ auf thematische Aspekte und betont damit transgressive, groteske, hässliche, abstoßende und herausfordernde Erzählstrategien, Handlungen und Motive in Comics.
Das Themenspektrum für den Schwerpunkt kann umfassen:
- Tabubrüche im Comic – der Comic als Tabubruch
- Grenzen, Grenzverlust, Grenzüberschreitungen
- Gothic, Gore und Horror im Comic
- die sogenannten Schund- und Groschenhefte, Pornographie
- Verbrechen, Gewalt und Terror im Comic
- Anti-Helden und Bösewichte
- Comics auf dem Index
- Comics und die dunkle Seite der Politik: Propaganda und Protest
- Gegen den Mainstream: Underground Comix, Small Press, Punk und Web
- Diskriminierung, Ausgrenzung und Ausbeutung in der Comicindustrie
- Kommerzialisierung des Mediums, Kritik an (s)einer Kanonbildung
Bitte senden Sie Ihr Abstract (max. 3000 Z. inkl. Leerzeichen) sowie eine kurze bio-bibliographische Angabe bis zum 11. März 2015 an:
closure@comicforschung.uni-kiel.de.
Die fertigen Beiträge (35.000–50.000 Z. inkl. Leerzeichen) werden bis zum 29. Juni 2015 erwartet.
Weitere Informationen zum e-Journal CLOSURE sowie die erste Ausgabe finden Sie unter: www.closure.uni-kiel.de