Bildung durch Bilder

Didaktische Perspektiven für Kunstwissenschaft, Deutsch und Geschichte. Tagung des DFG-Transferprojektes Bildung durch Bilder. Erkenntnistransfer zwischen Hochschule und Schule

Die Fähigkeit zu einem kompetenten Umgang mit Bildern – gemeint sind hier alle visuellen Gattungen von Malerei und Skulptur über Fotografie und Film bis zur Architektur – gilt heute angesichts der beständig wachsenden Bedeutung visueller Erfahrungen als eine grundsätzliche Voraussetzung für eine erfolgreiche gesellschaftliche Teilhabe. Der Erwerb von Bildkompetenzen ist daher auch ein Ziel schulischer Vermittlungsprozesse. In besonderem Maße ist hier auch die Kunstwissenschaft gefordert, zu deren Fachgegenständen gerade die Erforschung eines komplexen Verständnisses der ästhetischen Wirkungs- und Geltungskraft der Bilder und ihrer historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Fundierungszusammenhänge zählt. Sie partizipiert jedoch nur in geringem Umfang an Diskussionen über Inhalte und didaktische Strategien der Kunstvermittlung.

Kunstwissenschaft ist in jeweils landesspezifischem Ausmaß grundsätzlicher Bestandteil des Kunstunterrichts. Neben dieser Verortung kunstwissenschaftlicher Methoden sind Bilder auch in vielen anderen Schulfächern selbstverständlicher Unterrichtsgegenstand. Die Tagung widmet sich in besonderem Maße der Relevanz und dem Potential von Bildern im deutsch- und geschichtsdidaktischen Zusammenhang. Welche Funktionen nehmen Bilder in literaturdidaktischen Kontexten ein, wenn z. B. filmisches und literarisches Erzählen gleichberechtigt nebeneinander treten? Welchen Einfluss haben Bilder und der Umgang mit ihnen auf kulturelles Gedächtnis und Geschichtskultur?

Die interdisziplinäre Tagung des Transferprojektes der Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz. Ästhetik und Geschichte nimmt sowohl die praktischen Aspekte der schulischen Vermittlung von Bildern in den Blick als auch die jeweils fachspezifischen Anforderungen an die Analyse visueller Semantiken. Im produktiven Austausch ergeben sich so für alle beteiligten Fachdisziplinen neue Impulse und Perspektiven zur Vermittlung von Bildern.

Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Krüger

Programm

Donnerstag, 23. Februar 2017
15.00 Uhr Begrüßung und
Grußworte
Klaus Krüger, Freie Universität Berlin
Karin Gludovatz, Dekanin des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin
Regina Ultze, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Berlin
15.30 Uhr Karin Kranhold, Martin Lücke, Elisabeth K. Paefgen, FU Berlin: Das Projekt Bildung durch Bilder
16.15 Uhr Podiumsdiskussion. Moderation: Klaus Krüger Kulturelle Bildung und Kunstgeschichte in der Schule – Verortung und Perspektiven
Clemens Höxter, BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik, Oldenburg
Margarete Schweizer, Kulturstiftung der Länder, Berlin
Barbara Welzel, TU Dortmund
17.30 Uhr Kaffeepause
18.15 Uhr Bernhard Jussen, Goethe-Universität Frankfurt a. M.: Eine verantwortungslose Auswahl. Bilder in aktuellen Schulbüchern für den Geschichtsunterricht
Freitag, 24. Februar 2017
10.00 Uhr Bilder und serielles Erzählen. Moderation: Elisabeth K. Paefgen Melanie Lörke, FU Berlin:
Potentiale einer transmedialen Narratologie im medienintegrativen Deutschunterricht der Sek. ITanja Michalsky, Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom: Kabel, Kameras, Kommunikation. Sozialwissenschaft mise en scene in »The
wire« (2002–2008)
12.00 Uhr  Mittagspause
13.30 Uhr Kunstwissenschaftliche Unterrichtskonzepte Daniel Mayr, FU Berlin:
Wechselseitige Erhellung der Künste. Anmerkungen zur Darstellung des Verhältnisses von Subjekt und Landschaft bei Goethe und GainsboroughNicholas Beckmann, Clara Kahn, Luise Römer, Yara Matea Schäl, FU Berlin:
Monströses am Rande. Mittelalterliche Bildkunst und aktuelle Mittelalterrezeption
14.30 Uhr  Kaffeepause
15.00 Uhr Bilder in Geschichtskultur und –unterricht. Moderation: Martin Lücke Christoph Hamann, Landesinstitut für Schule und Medien, Berlin-Brandenburg: Kanonisierung und Geschichtskultur. Zur Ikonografie des Berliner Mauerfalls 1989
Response: Katharina Hausel, Lette Verein BerlinMarkus Bernhardt, Universität Duisburg-Essen:
»Sehen kann jeder!« Zu einem Irrtum der geschichtsdidaktischen Bildinterpretation
Response: Klaus Krüger
  • Freie Universität Berlin
  • Fabeckstraße 23-25, Raum 2.2058,
    23.–24.02.2017
  • www.bildung-durch-bilder.de
  • Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei.
    Die Veranstaltung wird von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie als Fortbildung für Lehrkräfte anerkannt (Kursnummer 17.1-1123).